Erzherzog Johann: Der "steirische" Prinz

Erzherzog Johann von Österreich wurde als 13. Kind des damaligen Großherzogs Leopold von Toskana und der spanischen Königstochter Maria Ludovika am 20.1.1782 in Florenz (Palazzo Pitti) geboren.

Als er acht Jahre alt war, wurde sein Vater nach dem Tode Kaiser Josephs II. als dessen Nachfolger nach Wien gerufen. Die Eltern starben früh, sein Bruder Franz wurde Kaiser. Der 18 jährige Prinz musste im französichen Revolutionskrieg ein Armeekommando übernehmen und verlor Ende 1800 die Schlacht von Hohenlinden.

Durch Reisen lernte Erzherzog Johann die Alpenländer kennen und lieben. Durch den verlorenen Krieg von 1805 war Tirol, das Lieblingsland des Erzherzogs, ihm verschlossen, sodass seine ganze Zuneigung der Steiermark zufiel.

Durch die Revolution 1848 und die gleichzeitige Bestellung Erzherzog Johanns zum Reichsverweser wurde die Tätigkeit in der Steiermark unterbrochen. Doch 1850 kehrte der "steirische Prinz" aus Wien enttäuscht nach Graz zurück, wo er im heutigen Palais Meran in der Leonhardstraße residierte.

Die Bemühungen Erzherzog Johanns, in der Steiermark zumindest eine "Lehrkanzel" für Eisenhüttenkunde" zu schaffen, gehen auf das Jahr 1814 zurück. Es gelang jedoch erst am 4. November 1840, die "Montan-Lehranstalt" in Vordernberg (heute Hauptstraße 110) unter der Leitung Peter Tunners zu eröffnen, die 1849 nach Leoben übersiedelte und hier 1861 zur Bergakademie erhoben wurde. 1894/95 erfolgte die Gleichstellung mit den Technischen Hochschulen, wie dies 1904 durch den neuen Namen "Montanistische Hochschule" zum Ausdruck kam. 1975 erfolgte die Umbenennung zu Montanuniversität Leoben.

Das "Meranhaus" (heute Hauptstraße 85) wurde 1822 von Erzherzog Johann als Wohnhaus gekauft; Anna Plochl die Gemahlin des Erzherzogs, hat hier viele Jahre gelebt.